Meditationstechnik: Reboot

Erstellt am 02.12.22

Man kennt es, du hast eine Erwartung an einen deiner Plaene und diese Erwartung wird enttaeuscht. Es laeuft nicht so wie du es dir vorgestellt hast.

Ich hatte beispielsweise letzte Woche geplant nach dem Sport in die Mensa zu gehen und danach einer Verabredung nachzugehen. Vor der Mensa realisiere ich dann, dass diese ausnahmsweise geschlossen hat. Da stehe ich also. Hungrig und unter Zeitdruck - gestresst. Nachdem ich damit fertig war das Universum zu verfluchen, habe ich mich entschlossen eine Meditations zu machen. Das waren vielleicht maximal 3 Minuten. Danach war ich wieder in meiner emotionalen Mitte und in der Lage konstruktiv mit der Situation umzugehen. Im weiteren Verlauf des Tages habe ich mich vielleicht 2 mal fuer 1-2 Sekunden nochmal darueber geaergert. Klingt erstmal Toll, aber was genau habe ich in diesen 3 Minuten gemacht?

Ich nenne diese Form der Meditation den Reboot (oder Neustart). Das kann auch mal laenger als 3 Minuten dauern, kommt darauf an wie gross die Enttaeuschung ist. Evtl. sind auch mehrere davon hintereinander mit etwas laengeren Abstaenden notwendig. Was ich dabei mache ist mich in den Zustand zu versaetzen in dem ich bin, wenn ich morgens aufwache. Frei(er) von vergangenen Eindruecken, bereit fuer den naechsten Schritt. Ich versuche Abstand zu gewinnen von dem was mich gerade stresst. Es als gegeben anzunehmen und mir zu ueberlegen was ich jetzt in diesem Moment tun kann. Konkret kann das heissen, dass ich mich tatsaechlich auf den Boden lege und Bewegungen mache die sonst Teil meiner Morgenroutine sind: Strecken, kontinuirlich staerkeres/tieferes Atmen, etwas Yoga. Danach rufe ich mir ins Gedaechniss, was das wesentliche des heutigen Tages ist und gehe nochmal den Plan des Tages durch. Wenn dieser, wie in dem obigen Beispiel, noch nicht steht, weil die Umstaende sich geaendert haben, ueberlege ich mir kurz einen. Dann fuehle ich kurz in mich hinein ob ich mir noch etwas gutes tun kann bevor es losgeht. Das kann auch sein, dass ich meine evtl. noch immer aufgestaute Wut auf eine konstruktive Art rauslasse. Wenn mir nichts mehr einfaellt geht es los. Ich starte in meinen neuen (restlichen) Tag.

Hier sieht man auch wieder die schoen die Vorteile der Haltung: Loessugnsorientiert statt Problemfixiert.

Natuerlich funktioniert das nicht immer so gut. Das haengt davon ab wie gross die Enttaeuschung ist und wie viel Energie man gerade zur Verfuegung hat. Oft ist er aber so, dass wenn man die Kraft findet sich aufzuregen, man diese auch nutzen kann um etwas fuer die Loesung des Problems zu tun. Um diesen Sprung zu schaffen kann der Reboot helfen.

Ich lade dich herzlich dazu ein den Reboot zu versuchen, wenn du das naechste mal enttaeuscht bist. Lass uns gerne bei gelegenheit darueber Quatschen 🌻